„Praxis-Workshop zum Umgang mit Populismus, Demokratiefeindlichkeit und Menschenverachtung“
mit Michael Ohnesorge
Termin:
Freitag, 01. September 11:00 – 19:00 Uhr
Samstag, 02. September 09:30 – 16:00 Uhr
Ort:
Göttingen
Teilnahmegebühr:
Mitglieder des BSK e.V. 120,00 Euro
Alle anderen 160,00 Euro
Reduktionen möglich für Studierende, Erwerbslose
Anmeldung bei:
stockmann@sprechen-kommunikation.de
Infos zur Veranstaltung:
Samstag, 10.06.2023 in Erding, Bayern – Etwa 13.000 Menschen protestieren „gegen die grüne Heizungsideologie“. Wirtschaftsminister Aiwanger fordert, „die große schweigende Mehrheit“ müsse sich „die Demokratie zurückholen“, MP Söder wird erst gnadenlos ausgepfiffen, rettet sich dann mit dem Hinweis, seine Kritiker seien „gegen Bayern“ und punktet mit dem gemeinsamen Kampfaufruf gegen angebliches „zwangsweises Gendern“ und „zwanghaften Veganismus“.
Auf einem Foto (Quelle: Endstation Rechts.) sieht man diese Westen-Beschriftung einer Demonstrantin:
Kann man da noch diskutieren? Und will man es überhaupt?
Das soll unser Seminarthema sein:
• Wie reden wir mit Demokratieenttäuschten oder -skeptischen, wie mit Demokratiegegnerinnen oder -verächtern?
• Wie umgehen mit Populist:innen und Verschwörungsgläubigen oder denen, die einfach mal einen menschenverachtenden Spruch raushauen („Sollen die doch alle im Mittelmeer ertrinken … dann kommen endlich weniger!“).
• Wie schaffen wir es privat, gesellschaftlich und politisch miteinander im Gespräch zu bleiben oder überhaupt erst wieder ins Gespräch zu kommen?
Friedemann Schulz von Thun sagt in seinem gemeinsam mit Bernhard Pörksen herausgegebenen Gesprächsband „Die Kunst des Miteinander-Redens“, (2021, S. 203):
„Demokratie und Liberalismus basieren auf der Prämisse, dass das Miteinander-Reden Sinn macht und gelingen kann, dass die Aushandlung von Konsens und Kompromiss erstrebenswert und machbar ist und (…) dass der gute Dialog ein Geburtsort der Vernunft ist. (…) Das ist die Prämisse, mit der das große Gespräch der Gesellschaft beginnt.“
Kann das klappen? Wie?
Das zu diskutieren, zu erleben, Fachleute textlich und per Videoausschnitt zu Rate zu ziehen und zu üben – dafür dieses Seminar: Ich freue mich auf Sie!
Die Workshop-Inhalte:
• Populistische und verschwörungstheoretische Denkfiguren und Argumentationsmuster ergründen, dechiffrieren und verstehen
• Eigene Kommunikationsstrategien entwickeln und erproben – als Diskutant:in ebenso, wie als Moderator:in
• Das Konzept „Framing“ verstehen und einsetzen und seine Grenzen erkennen
• Weitere Tools aus Rhetorik und Kommunikationspsychologie kennenlernen, mit ihnen umgehen und sie ggf. nutzen
☞ Und noch ein Tipp für alle, die bis Anfang September in Berlin vorbeischauen oder ein bisschen auf der Ausstellungs-Webseite stöbern mögen. Im Museum für Kommunikation in der Leipzigerstr. gibt’s die Ausstellung „Streiten“. Der Link: https://streit.museumsstiftung.de/
Zum Trainer:
Michael Ohnesorge hat Wirtschafts- und Politikwissenschaften studiert und ist Gründungsmitglied des überparteilichen Vereins zur Förderung politischen Handelns, v.f.h. e.V. (https://www.vfh-online.de/). Er arbeitet als freiberuflicher Kommunikationstrainer, Coach und Berater für politische Organisationen, Verbände und Unternehmen(sgründer) und als freier Mitarbeiter des Lehrstuhls für „Didaktik der Politik“ der Universität Göttingen zur Entwicklung von Unterrichtseinheiten und Lehrkräftefortbildungen im Bereich Demokratiebildung und Radikalisierungsprävention.